„Wir sehen uns als Mediator zwischen Kunden und Behörden“ | Windmesse.de

26 Jän

„Wir sehen uns als Mediator zwischen Kunden und Behörden“ | Windmesse.de

30.10.2020 | Originallink: „Wir sehen uns als Mediator zwischen Kunden und Behörden“ | windmesse.de

Im Rahmen eines Interviews hat Peter Hochrathner, CEO der ORCHIS Umweltplanung GmbH, kürzlich die Fragen von Windmesse beantwortet. Die ORCHIS-Experten für Umweltplanung bieten ihre Dienste deutschlandweit an und sind seit vielen Jahren auf Projekte im Bereich der Windkraft spezialisiert.

Gondelmonitoring von ORCHIS (Alle Bilder: ORCHIS)
Gondelmonitoring von ORCHIS (Alle Bilder: ORCHIS)

Windmesse: Seit wann gibt es das Unternehmen und für was steht der Name Orchis Umweltplanung?

Peter Hochrathner (siehe Bild unten): ORCHIS gibt es seit Ende der 1980er-Jahre, also seit über 3 Jahrzehnten. Der Unternehmensname kommt ursprünglich von unserem besonderen Bezug zu Orchideen, es ist die lateinische Bezeichnung einer Gattung der Orchideen.

Umweltgutachten und Umweltplanung kommen überall zum Einsatz, wo gebaut wird. Welche Bedeutung hat die Windenergie konkret für Orchis?

Grundsätzlich bieten wir Umweltplanung für jede Art von Bauvorhaben an, für lineare Planungen wie Freileitungen, Erdkabel, Verkehrsinfrastruktur (Straße, Bahn, Wasserstraße, Flughäfen) genauso wie für alle erneuerbaren Energien und sämtliche andere Bauvorhaben. Die Windkraft aber hat für uns eine ganz zentrale Bedeutung, da wir genau für dieses Segment Spezialisten sind. Dadurch sind wir hier besonders routiniert, effizient und professionell, was ein herausragendes Alleinstellungsmerkmal von ORCHIS Umweltplanung GmbH ist. Zudem bieten wir das gesamte Umweltplanungs-Spektrum für Bauvorhaben aller Art mit über 30 Jahren Erfahrung an. Die Windenergie, eingebettet in die Entwicklung aller erneuerbaren Energieträger, ist für uns ganz wichtig, da wir mit diesem Markt weltweit mitwachsen wollen. Wir bieten natürlich auch Lösungen für Solarprojekte on- & offshore an. Auch hat uns die Herausforderung, die Windkraft für Tiere mit rein technischen und damit wirtschaftlichen Mitteln völlig ungefährlich zu machen, besonders gereizt – so haben wir uns seit etwa 10 Jahren mit Technischen Detektions- und Ablenksystemen für WKA beschäftigt, eigene Systeme mit den Modulen der weltweit besten Zulieferer zusammengestellt und verfolgen die neuesten Entwicklungen in diesem Bereich mit großem Interesse.

Die Bedeutung von Evaluierungen im rechtlich oftmals umkämpften Windplanungsbereich ist für ORCHIS Umweltplanung ebenso hoch – dies spielt unserer Fachabteilung besonders in die Hände, da solche komplexen und oft kontrairen fachlichen Problemstellungen unsere jahrzehntelang erfahrenen Spezialisten besonders reizen!

Unsere wichtigsten Alleinstellungsmerkmale (USP) sind hier unser deutschlandweites Umweltplanungs-Angebot und das Versprechen, tatsächlich jederzeit freie Kapazitäten für Projekte jeder Größe zu haben, da wir über genügend Personal und Ausrüstung verfügen.

Wie kam es zu dieser Schwerpunktsetzung und was ist die Leitlinie dahinter?

Unsere Begeisterung für dynamische, schnell wachsende Märkte, die wir mit unseren Lösungen weltweit begleiten können, und die genau mit unserer Firmenphilosophie konform gehen. Unsere Verantwortung ist alle Projekte mit minimaler Beeinträchtigung der Umwelt möglichst schnell umzusetzen. Daher haben wir uns immer als Mediator zwischen Kunden und Behörden gesehen, sodass ein möglichst reibungsloses Miteinander zu einem besonders schnellen Umsetzen des Projektes führt. Ein ganz wichtiger Hintergrund ist zudem unser grundsätzliches Bestreben, wachsenden Wohlstand für eine wachsende Weltbevölkerung in gesunder Umwelt zu ermöglichen. Unser Ziel ist ein globaler Anbieter von Umweltdienstleistungen für die Windkraft, für alle anderen EE und für alle dafür notwendigen Infrastrukturmaßnahmen zu sein. Gemäß unserer Leitlinie zur Globalisierung unseres Business sind wir neben unserem Hauptmarkt Deutschland in Mittel- und Nordeuropa aktiv, haben ein selbständiges Unternehmen in UK für den Markt in Großbritannien und Irland, besitzen einen US-Standort für die USA und Kanada, sind in China aktiv und bemühen uns um Projekte in Zentralafrika. Nicht zu vergessen sind unsere Anstrengungen für die spannenden Märkte in Südost-Asien, inklusive Japan und Australien.

Orchis ist in den letzten Jahren stark gewachsen und auch aktuell suchen Sie neue Mitarbeiter. Wo sehen Sie die größten Marktchancen in Europa, aktuell und längerfristig?

Aktuell sehe ich für die Umweltplanung die größten Chancen weiterhin in Deutschland im On- und Offshore-Markt, dann vor allem in Frankreich und den britischen Inseln sowie in Nord- und Teilen Osteuropas, z.B. Polen im On- & Offshore-Sektor. Dänemark und die Niederlande schätzen wir bekanntermaßen als Pionierländer. Längerfristig wird Russland, wo bereits eine sehr aktive Community vorhanden ist, und das gesamte Gebiet der ehemaligen Sowjetunion interessant. Auch die Türkei wird allmählich ein Thema.

Aufgrund unseres dynamischen Rollouts suchen wir ständig begeisterte, engagierte, professionelle Fachkräfte, die vor allem eines tun – ihre Arbeit lieben und leben!

Welchen besonderen Vorteil bietet es, sich so stark auf ein Thema – die Windkraft – zu konzentrieren?

Schon Archimedes sagte „gebt mir einen Punkt und ich werde die Welt aus den Angeln heben“ – also die Spezialisierung auf ein begrenztes Gebiet, auf welchem man einfach spitze ist. Heruntergebrochen auf alltägliche Arbeitsabläufe bedeutet das eine viel größere Professionalität und Effizienz durch die intensive Beschäftigung mit genau einem Thema. Bei einer durchschnittlichen Beplanung von über 100 Windkraft-Projekten pro Jahr konnten und können wir Arbeitsstruktur, Geschwindigkeit, Organisation, Zeit- und Einsatzplanung und damit Kosteneffizienz immer wieder optimieren. Wir arbeiten bei allen Untersuchungen voll digitalisiert, es zeichnet bei uns niemand mehr per Hand auf Karten – was seit Jahrzehnten ein enormer Digitalisierungsaufwand war. Dazu setzen wir immer die neuesten technischen Entwicklungen von der Datenaufnahme im Feld und der Weiterverarbeitung im Büro ein, um noch effizienter zu werden – vor allem auch weil wir Technik einfach mögen!

Ein großes Problem bei der Projektentwicklung ist, dass es oft allgemeinen Widerstand aus der Bevölkerung dagegen gibt, der zu gerichtlichen gerichtlichen Auseinandersetzungen führt. Dabei werden bedrohte Tierarten (Stichwort Mäusebussard oder Fledermäuse), zum Kernpunkt der Auseinandersetzung. Welche Strategien gibt es hier, diese Eskalation zu vermeiden und welche Aufgabe können Sie – als an der Planung Beteiligter – dabei übernehmen?

Wir beginnen hier ganz am Anfang – schon bei der ersten Besprechung mit einem potentiellen Kunden bieten wir an, die Kommunikation mit Behörden und allen anderen Beteiligten vom Beginn des Projektes an zu übernehmen, falls das gewünscht wird. Unser gesamtes Team ist ausgewiesen freundlich, höflich, offen und führt gerne Gespräche – das sind Basisanforderungen unserer Mitarbeiter. Im Sinne unserer Mediatoren-Funktion für alle Projektbeteiligten bemühen wir uns vom frühesten Projektstadium an bis zur baulichen Umsetzung um gegenseitiges Verständnis, aufeinander Zugehen, um mögliche Kompromisse, um darausfolgernde Akzeptanz und schlussendlich um ein gemeinsames Vorgehen.

Insbesondere genaue, saubere und transparente Arbeit und offene Kommunikation auf Augenhöhe gibt Behörden, NGO und Anrainer gleichermaßen Sicherheit und Vertrauen. Wenn sich die Behörde auf die Qualität unserer Arbeit soweit verlassen kann, dass sie eine mögliche Klage nicht fürchten muss, und wenn NGO und Anrainer sich sicher sein können, dass ORCHIS tatsächlich alle Daten jederzeit überprüfbar in seinen Gutachten verarbeitet, dann ist ein wichtiger Schritt getan. Die Kommunikation von Fachmann zu Fachmann auf Behördenebene und bei Gesprächen mit anderen Beteiligten erleichtert das gegenseitige Verständnis, wirkt vertrauensbildend und ebnet den Weg gemeinsam Lösungen zu finden.

Wie schätzen Sie die Entwicklung auf der politisch-administrativen Ebene in Deutschland ein? Wird es bald Vereinfachungen im Planungsprozess geben? (Stichwort Genehmigungsstau)

Ich bin – manche sagen pathologisch – Optimist und bin vor allem aus wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Gründen sicher, dass sich sämtliche Hindernisse im politisch-administrativen Bereich sehr rasch in Wohlgefallen auflösen. Denn der gesamtwirtschaftliche Nutzen, den die Windenergie, die EE insgesamt und der riesige Bereich damit zusammenhängender Wirtschaftsstrukturen der deutschen Gesellschaft bringen wird, entsprechende Dynamik initiieren. Etwas politischer Schub wird auch von jüngeren Bevölkerungsschichten kommen. Vereinfachungen im Planungsprozess werden wir in nächster Zeit sicher sehen, da sich ansonsten die aktuelle Entwicklungsrichtung im Sektor Windkraft und anderen EE in Deutschland nicht ändern würde.

Vielen Dank für das Interview!

Quelle:
ORCHIS
Autor:
Windmesse Redaktion
Email:
presse@windmesse.de
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